Beim Sintern werden Werkstoffe hergestellt oder verändert. Trotz des Erhitzens – oft unter erhöhtem Druck – bleibt die Form des Werkstücks erhalten, weil die Erwärmung der feinkörnigen keramischen oder metallischen Stoffe unterhalb der Schmelztemperatur bleibt. Da sich die Partikel des pulverförmigen Ausgangsmaterials verdichten und Porenräume zusammengedrückt werden, tritt in der Regel eine Schwindung während des Vorgangs auf.
Grundsätzlich haben Sinterprozesse eine große Bedeutung in der Keramikherstellung („Sinterglaskeramik“) und in der Metallurgie („Sintermetalle“ und „Pulvermetallurgie“). Dabei ist das Festphasensintern vom Flüssigphasensintern zu unterscheiden, bei dem es auch zu einer Schmelze kommt.
Erst durch die Temperaturbehandlung des fein- oder grobkörnigen Grünkörpers erhält das Sintererzeugnis seine endgültigen Eigenschaften, wie Festigkeit, Härte oder Temperaturleitfähigkeit. Dies kann im Sinterprozess, je nach Anforderungen, gezielt gesteuert werden. Der Grünkörper wird in einem vorangegangenen Prozessschritt, wie bspw. der Extrusion, geformt.